Auf dem Bild zu sehen sind v.L.: Clemens Michel, Daniel Solero, Marco Rohatsch, Günter Deschamps, 1.Vors. Hans-Georg Schießer, Christian Stelting und Winfried Kirchner
Die Gemeinsame Wählerliste GWL besichtigte den Bahnhof, der sich mittlerweile in einem erbärmlichen Zustand befindet. Der behindertengerechte Ausbau des Bahnhofs, ein wichtiges Infrastrukturprojekt für unsere Stadt begleitet uns seit 12 Jahren, ist mittlerweile zum Sorgenkind verkommen. Der Baubeginn wird immer wieder verschoben. Winfried Kirchner, Ortsvorsteher und auch VDK-Vorsitzender von Bad Soden und Behindertenbeauftragter der Stadt hat der Deutschen Bahn schon mit dem Grundgesetz gedroht, da er der Meinung ist, dass Menschen mit körperlichen Einschränkungen benachteiligt werden. Vor 10 Jahren wurde entschieden, dass im Bereich des bestehenden Bahnhofsgebäudes die Errichtung einer Rampe mit neuem Wartebereich zur Erschließung des Mittelbahnsteiges erfolgen soll. Das baulich abgängige und funktionslose Bahnhofsgebäude sollte durch einen Flachbau ersetzt werden. Nachdem sich aber die Denkmalbehörde eingeschaltet hatte, wurde der Bahnhof, sehr zum Bedauern der GWL, als einziger Bahnhof zwischen Hanau und Fulda unter Denkmalschutz gestellt. Jetzt musste das vorhandene Gebäude in die Überlegungen mit einbezogen werden. Nach wie vor sieht die Planung vor, das Bahnhofsgebäude zu erhalten, bis zum Dach zu entkernen und eine behindertengerechte Rampe über den Keller des Bahnhofes zum Mittelbahnsteig zu bauen. Nach den Planungen sollte der Baubeginn 2019 und Bauende 2020 mit dem Fahrplanwechsel sein. Nicht nur vom Eisenbahnbundesamt werden ständig die Termine verschoben, sondern der anfängliche Kostenrahmen von 5 Millionen Euro und einem 10%igen Anteil der Stadt, ist mittlerweile auf über 12 Mill. Euro angewachsen mit einem Eigenanteil der Stadt von 3 Mill. Euro. Das wir einen finanziellen Beitrag leisten müssen ist für Fraktionschef Hans-Georg Schiesser eine klare Sache, aber dieser hohe Betrag kann von der Stadt nicht gestemmt werden.
Kurstadtbürgermeister Dominik Brasch hat dies gegenüber der Bahn bereits deutlich gemacht und steht derzeit in Verhandlungen um einerseits die dringend notwendige Umsetzung einzufordern und die Belastung des städtischen Haushalts in einem verträglichen Rahmen zu belassen. Denn auch der Bürgermeister ist der Meinung, dass der aktuelle Zustand so nicht länger akzeptiert werden kann und findet deutliche Worte: „Als Kur- und Tourismusstandort muss man sich schämen seinen Bürgern und Gästen einen solchen Bahnhof vorzuhalten.“
Fraktionschef Schießer ist überzeugt: „Die Bahn soll endlich ihrer Aufgabe gerecht werden und den Bahnhof kostengünstig behindertengerecht umzubauen, denn es kann nicht sein, dass Menschen mit Behinderung nach Wächtersbach an den Bahnhof gebracht werden müssen. Auch der Normalreisende mit Gepäck, Kinderwagen oder Fahrrad hat Probleme, in den Zug zu kommen.“
Die GWL wird sich deshalb energisch für ein Vorankommen und eine Entwicklung des Bahnhofes einsetzen – zum Wohle Bad Soden-Salmünsters.